6. In den späten 20er Jahren wurde er Teil der Liga für zeitgenössische Musik in München, die Werke von Bartók, Hindemith, Schönberg und Strawinsky präsentierte. Zu dieser Zeit arbeitete er auch mit Bertolt Brecht zusammen und beteiligte sich am neuen Bach-Musik-Club, Aktivitäten, die ihn fest außerhalb des Mainstreams und in Avantgarde-Kreisen platzierten.
7 Orffs Verhältnis zur NSDAP ist Gegenstand heftiger Debatten. Er gehörte zu der Minderheit der deutschen Komponisten, die dem Aufruf der Nazis folgten, eine neue Musik für den Sommernachtstraum zu schreiben, nachdem Felix Mendelssohn verboten worden war. Seine Verteidiger weisen darauf hin, dass diese Musik bereits 1917 komponiert worden war. Dennoch versuchte er als Musiklehrer während des NS-Regimes, seine Ideen in die Musikpolitik der Hitlerjugend zu integrieren.
8. Nach dem Krieg wurde er zusammen mit anderen Komponisten, die während der Nazizeit aktiv geblieben waren, als potenziell entnazifizierungsbedürftig auf eine schwarze Liste gesetzt. Mit Hilfe eines amerikanischen Freundes und unter Hinweis auf sein Engagement in der Münchner Widerstandsgruppe „Die Weißen Rosen“ konnte er seinen Namen reinwaschen.
9. Sein erfolgreichstes Werk, die Carmina Burana, entstand in den Jahren 1935 und 1936 und war eines der erfolgreichsten Musikstücke der NS-Zeit. Es ist eine szenische Kantate, die auf 24 Gedichten aus der mittelalterlichen Sammlung Carmina Burana basiert. Die Texte stammen aus dem 11. Jahrhundert und haben einen respektlosen und satirischen Charakter.
10. „O Fortuna“ aus der Carmina Burana wird häufig in Film, Fernsehen und populärer Musik verwendet. Sie wurde in Filmen wie „Excalibur“, „Speed“ und „The Doors“ verwendet, im Fernsehen in „Only Fools and Horses“ und „The Simpsons“ und wurde von Musikern wie Michael Jackson, Charlotte Church und John Williams gecovert oder gesampelt

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