Veröffentlicht am 28. Januar 2010 von KEVIN BASSETT
Normalerweise ist die einfache Antwort auf diese Frage nein. Der Befall eines Baumes durch die Mistel an sich tötet den Wirtsbaum nicht. Die Mistel ist jedoch eine parasitäre Pflanze, die dem Baum Wasser und Mineralien entzieht und sich auf Kosten des Baumes ernährt. In Verbindung mit anderen erheblichen Belastungen wie Trockenheit oder Bauschäden kann es zum Tod kommen, und die Mistel hat ihren Anteil am Absterben des Baumes.
Die Wintermonate sind die effizientesten Monate, um die Mistel von Laubbäumen zu entfernen, da mit dem Blattfall die Infektionsstellen – insbesondere neue Stellen – am leichtesten zu erkennen sind. Bei stark befallenen Bäumen ist eine vollständige Ausrottung der Mistel nahezu unmöglich; durch einen gezielten Rückschnitt lässt sie sich jedoch eindämmen. Das Ausmaß des Befalls kann zum Vorteil des Baumes gesteuert werden. Je früher die kleinen jungen Mistelpflanzen zurückgeschnitten werden, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich weitere Infektionsherde entwickeln. Wenn Sie die kleinen weißen Beeren (Samen) an der Mistelpflanze sehen, ist das ein Zeichen dafür, dass die Zahl der Infektionsherde am Baum dramatisch zunimmt. Mehr Infektionsstellen bedeuten, dass dem Baum mehr Wasser gestohlen wird, was zu einem größeren Verlust an Vitalität führt. Dies öffnet die Tür für einen weiteren Stressfaktor, der noch größeren Schaden anrichten und den Rückgang der Baumgesundheit beschleunigen kann.
Über den Autor
Mr. Kevin Bassett
Mr. Bassett ist diplomierter Pflanzenpathologe, Drechsler und Künstler. Er ist ein bekennender Baumschützer, der abgestorbenen Bäumen neues Leben einhaucht, indem er aus ihrem Holz Kunstwerke schafft. Herr Bassett ist Mitglied des zertifizierten Baumpflegerteams von Arborilogical Services, „The Experts Your Trees Deserve“®