krampfartige unwillkürliche Kontraktion des Zwerchfells, die zu einem unkontrollierten Einatmen von Luft führt; sie wird von einem eigentümlichen Geräusch begleitet, das durch eine beginnende Einatmung erzeugt wird, die plötzlich durch den Verschluss der Stimmritze unterbrochen wird. Schluckauf kann viele verschiedene Ursachen haben, z. B. schnelles Essen, Reizung des Verdauungs- oder Atmungssystems oder Reizung des Zwerchfellmuskels selbst; manchmal tritt er als Komplikation nach bestimmten Operationen oder bei schweren Krankheiten wie Urämie und epidemischer Enzephalitis auf, und er kann auch eine rein emotionale Ursache haben. Der Zustand ist nur dann ernst, wenn er über längere Zeit anhält; normalerweise hört der Schluckauf nach ein paar Minuten auf. Man nennt ihn auch Schluckhusten und Singultus.
Zu den üblichen Hausmitteln gegen Schluckauf gehören das Anhalten des Atems, das Schlucken von Zucker oder einer Brotkruste, das Vorwärtsziehen der Zunge, Kälteanwendungen im Nacken, langsames Schlucken von Wasser und das Atmen in eine Papiertüte. Die Tüte bewirkt, dass der normale Luftaustausch mit der Umgebung unterbrochen wird. Die Luft in der Tüte hat nach einigen Atemzügen einen immer höheren Kohlendioxidgehalt, ebenso wie die Luft in der Lunge und schließlich das Blut. Infolgedessen fordern die automatischen Atemzentren im Gehirn eine stärkere und tiefere Atmung, um das Kohlendioxid loszuwerden. Dadurch werden die Kontraktionen des Zwerchfells häufig regelmäßiger und der Schluckauf verschwindet. (Die Patienten sollten darauf hingewiesen werden, diese Papiertütenmethode nicht länger als eine Minute am Stück anzuwenden.) In extremen Fällen von anhaltendem Schluckauf können Beruhigungs- oder Angstlöser erforderlich sein.