Titel: ねこ鍋:みちのく猫ものがたり
Englischer Titel: „Neko Nabe: Eine Geschichte von Katzen in den nördlichen Provinzen“
Autor (und Fotograf): 奥森すがり (Okumori Sugari)
Erscheinungsjahr: 2007 (Japan)
Seiten: 96
Neko Nabe ist ein Fotobuch, das die Versuche des Autors Okumori Sugari beschreibt, einen Wurf streunender Kätzchen in einem traditionellen Bauernhaus im Norden von Honshū aufzuziehen, einem Gebiet, das traditionell als „michinoku“ bezeichnet wird. Kennern der vormodernen japanischen Literatur wird diese Gegend als Schauplatz von Bashōs berühmter Haiku-Sammlung Oku no Hosomichi („Reise in den hohen Norden“) bekannt sein. Gelehrte des zeitgenössischen Japans werden Neko Nabe selbst als ein großes Phänomen in den Buchläden und im Internet erkennen.
Als ihre Kätzchen (neko) älter werden, stellt Okumori fest, dass sie die Angewohnheit haben, zusammengerollt in japanischen Kochschüsseln namens nabe zu schlafen, die im Winter für die Zubereitung von Eintöpfen namens nabemono verwendet werden. Bilder von in Nabe schlafenden Kätzchen gibt es zuhauf, aber dieses Buch hat noch einiges mehr zu bieten, vor allem, weil die Fotos und der Text das Leben in einem angenehm ländlichen Teil eines Landes beschreiben, das oft als überwältigend städtisch wahrgenommen wird.
Eine weitere Freude an diesem Buch ist, dass es im lokalen Dialekt geschrieben ist. Da Okumoris Japanisch recht einfach zu verstehen ist, sollte ein Sprachschüler keine Schwierigkeiten haben, die Stellen des nördlichen Dialekts herauszufinden und zu entziffern. Zum Beispiel wird 先ず zu まんず, 私 wird zu おらほ, und die Sprache von Okumoris Vater und Großmutter wird in der Tat recht farbenfroh.
Neko Nabe, gefüllt mit amüsanten Anekdoten und charmant dilettantischen Fotografien, ist eine kurze, leichte und seltsam fesselnde Lektüre für Japanischstudenten, die an einer Darstellung des Lebens außerhalb von Tokio interessiert sind. Selbst wenn der Dialekt zu schwer wird, um verständlich zu sein, sind die Katzen immer noch niedlich, so dass man nicht verlieren kann.