Psychoaktive WirkungenEdit

Das psychotrope Potenzial von Myristicin entsteht vermutlich, wenn es in MMDA umgewandelt wird, ein Amphetaminderivat, das Berichten zufolge eine stärkere halluzinogene Wirkung als Meskalin hat. Der genaue Wirkmechanismus von Myristicin im Körper muss noch weiter erforscht werden. Zu den dokumentierten Symptomen gehören Angst, Furcht, ein Gefühl des drohenden Untergangs, Realitätsverlust, akute psychotische Episoden, visuelle Halluzinationen (Zeit-, Farb- oder Raumverzerrungen) sowie feindseliges, kämpferisches und aufgeregtes Verhalten. Es gibt Fälle, in denen ein längerer Konsum zu einer chronischen Psychose führt.

Kurzer Überblick über die chemische Synthese: Myristicin zu MMDMA

Myristicin ähnelt in seiner chemischen Struktur den Amphetaminen und anderen Vorläufern und kann auch zur Synthese illegaler halluzinogener Drogen verwendet werden. Unter kontrollierten Bedingungen kann aus Muskatnussöl isoliertes Myristicin in MMDMA umgewandelt werden, ein synthetisches Amphetaminderivat, das weniger stark ist als MDMA, aber vergleichbare stimulierende und halluzinogene Wirkungen hat. Eine Dosis von 400 mg Myristicin hat nachweislich bei 4 von 10 menschlichen Probanden eine „leichte zerebrale Stimulation“ bewirkt. Myristicin wird am häufigsten in Muskatnüssen konsumiert, und 400 mg wären in etwa 15 g Muskatnusspulver enthalten. Allerdings können bereits bei einer Mindestdosis von etwa 5 g Muskatnusspulver Vergiftungserscheinungen auftreten, was auf die Wechselwirkung mit anderen in der Muskatnuss enthaltenen Verbindungen hinweist. Elemicin und Safrol sind ebenfalls Bestandteile der Muskatnuss, die zwar in niedrigeren Konzentrationen als Myristicin vorkommen, aber vermutlich zu den halluzinogenen und physiologischen Symptomen der Muskatvergiftung beitragen.

ToxizitätBearbeiten

Myristicin ist nachweislich zytotoxisch oder giftig für lebende Zellen. Insbesondere stimuliert es die Freisetzung von Cytochrom c, das die Caspase-Kaskaden aktiviert und eine frühe Apoptose in den Zellen auslöst.

In menschlichen Neuroblastomzellen SK-N-SH führte Myristicin zu Apoptose und beobachtbaren morphologischen Veränderungen sowie zu Chromatin-Kondensation und DNA-Fragmentierung. Dies deutet auf eine eindeutige zytotoxische Wirkung und eine potenzielle neurotoxische Wirkung hin, die noch weiter untersucht werden muss.

Myristicin hemmt beim Menschen nachweislich auch Cytochrom-P450-Enzyme, die für die Verstoffwechselung einer Vielzahl von Substraten, einschließlich Hormonen und Toxinen, verantwortlich sind, wodurch sich diese Substrate anreichern können. Dies kann seine eigene Toxizität verstärken und/oder zu einer erhöhten Bioverfügbarkeit anderer Substanzen führen, was die Schwelle für eine Überdosierung durch andere Drogen, die sich möglicherweise im Körper befinden, senken kann.

Die Wirkungen von Muskatnuss, die in großen Dosen konsumiert wird, werden hauptsächlich dem Myristicin zugeschrieben. 1-7 Stunden nach der Einnahme treten Symptome wie Desorientierung, Schwindel, Benommenheit und/oder Stimulation des zentralen Nervensystems auf, die zu Euphorie, intensiven Halluzinationen, die die Orientierung in Bezug auf Zeit und Umgebung verändern, Schwebegefühlen, Bewusstlosigkeit, Tachykardie, schwachem Puls, Angst und Bluthochdruck führen. Weitere Symptome einer Muskatvergiftung sind Übelkeit, Bauchschmerzen, Erbrechen, Mundtrockenheit, Mydriasis oder Miosis, Hypotonie, Schock und möglicherweise Tod.

Myristicin-Vergiftungen können durch die Bestimmung des Myristicin-Spiegels im Blut nachgewiesen werden. Derzeit sind keine Gegenmittel für Myristicin-Vergiftungen bekannt, und die Behandlung konzentriert sich auf die Bewältigung der Symptome und eine mögliche Sedierung in Fällen von extremem Delirium oder einer Verschlimmerung.

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