Für die Entwicklung neuer Behandlungsmethoden stehen experimentelle Tiermodelle zur Verfügung. Mäuse-Tiermodelle haben besondere Vorteile für vergleichende Studien zur Bewertung der Wirksamkeit und Sicherheit verschiedener Behandlungsmethoden, da viele Mäuse gleichzeitig behandelt werden können und die Handhabung einfach ist. Unter den verschiedenen Versuchsmodellen wird das murine Nierenkarzinom (Renca), das spontan in Balb/c-Mäusen entsteht, am häufigsten für die Bewertung von Chemotherapie, Immuntherapie und Strahlentherapie verwendet. Renca-Zellen bilden in isogenen Mäusen leicht Tumore und erzeugen histologisch nachgewiesene Adenokarzinome mit einer vorhersagbaren Wachstumsrate, um die klinische Situation für orthotopes Wachstum und Metastasierung in einem angemessenen Zeitrahmen nachzuahmen. Aufgrund der geringen Immunogenität und der guten Ansprechbarkeit auf Immuntherapien wächst die Zahl der Studien, in denen mit Zytokingen modifizierte Tumorimpfstoffe – wie Interferon-alpha oder Interleukin-2 – im Renca-System eingesetzt werden. Daher leisten Renca-Experimente einen wichtigen Beitrag zur Analyse der Mechanismen der antitumoralen Immunantwort. In diesem Kapitel beschreiben wir mehrere experimentelle Systeme, die dieses Renca-Modell verwenden.