Der NOD.Cg-Prkdcscid Il2rgtm1Wjl/SzJ-Stamm (NOD scid gamma, NSG) ist eine stark immundefiziente Inzucht-Labormaus, die für präklinische Studien verwendet wird, weil sie für die Transplantation mit menschlichen Zellen geeignet ist. Die Kombination von scid- und Il2rgnull-Mutationen führt zu einer schweren Immundefizienz, da die Reifung, das Überleben und die Funktionalität von Interleukin-2-abhängigen Immunzellen, einschließlich T-, B- und natürlichen Killer-Lymphozyten, beeinträchtigt werden. Obwohl NSG-Mäuse Berichten zufolge resistent gegen die Entwicklung spontaner Lymphome/Leukämien sind, gibt es Berichte über die Entwicklung von hämatopoetischen Krebserkrankungen. In dieser Studie haben wir den Immunphänotyp von spontanen Lymphomen/Leukämien bei 12 NSG-Mäusen (20 bis 38 Wochen alt) charakterisiert. Die Mäuse wiesen eine Kombination aus stark vergrößertem Thymus, Milz oder Lymphknoten und unterschiedlicher histologischer Beteiligung des Knochenmarks und anderer Gewebe auf. Alle 12 Lymphome waren diffus CD3-, TDT- und CD4-positiv, und 11 von 12 waren auch CD8-positiv, was insgesamt mit einem T-Zell-Lymphoblasten-Lymphom/Leukämie-Vorläufer (pre-T-LBL) übereinstimmte. Eine Untergruppe der NSG-Gewebe aller Mäuse und die neoplastischen Lymphozyten von 8 der 12 Fälle wiesen eine starke Immunreaktivität für das retrovirale p30-Kernprotein auf, was auf einen Zusammenhang mit einer viralen Infektion schließen lässt. Diese Daten verdeutlichen, dass NSG-Mäuse in geringer Häufigkeit T-Zell-Lymphome entwickeln können, so dass diese spontan auftretende Krankheit bei der Interpretation von Studien berücksichtigt werden muss.

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