Zusammenfassung und Einleitung

Abstract

Myoperikarditis ist ein primär perikardiales Entzündungssyndrom, das auftritt, wenn die klinischen Diagnosekriterien für Perikarditis erfüllt sind und gleichzeitig eine leichte Myokardbeteiligung durch erhöhte Biomarker für Myokardschäden (d. h. erhöhte Troponine) dokumentiert ist. Die begrenzten klinischen Daten zu den Ursachen der Myoperikarditis deuten darauf hin, dass in den Industrieländern Virusinfektionen zu den häufigsten Ursachen gehören. Kardiotrope Viren können über direkte zytolytische oder zytotoxische Wirkungen und/oder nachfolgende immunvermittelte Mechanismen Perikard- und Myokardentzündungen verursachen. Viele Fälle von Myoperikarditis sind subklinisch. Bei anderen Patienten werden die kardialen Symptome und Anzeichen von systemischen Manifestationen der Infektion oder Entzündung überschattet. Durch die erhöhte Empfindlichkeit der Troponin-Tests und die heute weit verbreitete Verwendung von Troponinen ist die Zahl der gemeldeten Fälle stark gestiegen. Die Behandlung ist ähnlich wie bei der Perikarditis, im Allgemeinen mit einer Reduzierung der empirischen entzündungshemmenden Dosis, die hauptsächlich auf die Kontrolle der Symptome abzielt. Wie bei der Myokarditis wird empfohlen, sich 6 Monate lang zu schonen und körperliche Aktivitäten, die über normale sitzende Tätigkeiten hinausgehen, zu vermeiden. Derzeit gibt es keine Hinweise darauf, dass ein erhöhter Troponinspiegel bei Patienten mit erhaltener linksventrikulärer Funktion eine schlechtere Prognose (d. h. ein höheres Risiko für ein Rezidiv, Tod oder eine Transplantation) mit sich bringt. In der Regel kommt es innerhalb von 3-6 Monaten zu einer vollständigen Remission.

Einführung

In der klinischen Praxis geht die Perikarditis häufig mit einer gewissen Beteiligung des Herzmuskels einher, was sich im Allgemeinen durch eine Erhöhung der kardialen Troponine zeigt. Der Hauptgrund für diese Befunde ist, dass Perikarditis und Myokarditis nicht völlig voneinander getrennt sind und gemeinsame ätiologische Erreger (insbesondere Viren) haben können. In der klinischen Praxis ist ein Spektrum von myoperikardialen Entzündungssyndromen anzutreffen, das von reiner Perikarditis bis zu Mischformen mit zunehmender Myokardbeteiligung reicht und oft als „Myoperikarditis“ und „Perimyokarditis“ bezeichnet wird. Diese Syndrome sind in ihren klinischen Erscheinungsformen selten gleich stark ausgeprägt. Die meisten Patienten weisen entweder primär myokarditische oder perikarditische Symptome auf. Obwohl die Begriffe „Myoperikarditis“ und „Perimyokarditis“ häufig synonym verwendet werden, wurden diese beiden Begriffe zur Unterscheidung zwischen primär perikarditischen Syndromen (Myoperikarditis) und primären myokarditischen Erkrankungen (Perimyokarditis) verwendet. Die Myokardbeteiligung ist in der Regel in der Pädiatrie und bei jüngeren Erwachsenen, insbesondere bei Männern, deutlicher und ausgeprägter. In der klinischen Praxis und in der Literatur ist der Begriff Myoperikarditis etwas wohlklingender und wird häufig verwendet, um das gesamte Spektrum der Perikarditis in Verbindung mit einer Myokardschädigung zu beschreiben.

Ziel der vorliegenden Übersichtsarbeit ist es, die derzeit verfügbaren Erkenntnisse zur Ätiologie, Definition, Diagnose, Behandlung und Prognose der Myoperikarditis zu analysieren, wobei der Schwerpunkt auf neueren Veröffentlichungen der letzten 5 Jahre liegt. Potenziell relevante Studien, die bis September 2012 veröffentlicht wurden, wurden in BioMed Central, der Cochrane Collaboration Database of Randomized Trials, ClinicalTrials.gov, EMBASE, Google Scholar, MEDLINE/PubMed und Scopus durchsucht. Die Artikel wurden auf der Grundlage ihrer klinischen Relevanz und ihrer potenziellen Auswirkungen auf das Krankheitsmanagement ausgewählt.

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