Was ist eine Lipohemarthrose?
Einfach ausgedrückt ist eine Lipohemarthrose eine Mischung aus Fett und Blut in einer Gelenkhöhle nach einem Trauma. Das Fett und das Blut gelangen aus dem Markraum durch einen osteochondralen Defekt an der Gelenkoberfläche in das Gelenk. Da Fett eine geringere Dichte als Blut hat, schwimmt es auf der Oberfläche der Blutansammlung. Bei der Horizontalstrahl-Radiographie wird aufgrund der unterschiedlichen Abschwächung dieser beiden Substanzen ein Fett-Flüssigkeitsspiegel nachgewiesen.
Die Lipohemarthrose des Knies wurde erstmals 1929 beschrieben. Im Jahr 1942 wurde die Röntgenaufnahme zur Identifizierung der Fett-Blut-Grenzfläche auf seitlichen Röntgenbildern des Knies verwendet. Die Lipohemarthrose der Schulter wurde erstmals 1962 beschrieben. In den 1970er Jahren berichteten mehrere Autoren über die röntgenologische Identifizierung von Lipohemarthrosen an Hüfte und Ellenbogen.
Seitdem werden CT und MRT zur Diagnose von Lipohemarthrosen eingesetzt, oft um okkulte Frakturen zu erkennen, die in der Röntgendiagnostik nicht entdeckt werden. Die CT beruht auf Unterschieden in der Abschwächung der Röntgenstrahlen durch Fett und Blut, während die MRT Unterschiede in den Signaleigenschaften des Gewebes (Relaxationszeiten) abbildet.
Obwohl eine Lipohemarthrose nicht in allen Fällen einer intrakapsulären Fraktur auftritt, ist das Vorhandensein eines Fettflüssigkeitsspiegels nahezu diagnostisch für eine Fraktur, selbst wenn diese Fraktur röntgenologisch nicht nachweisbar ist.
Ziel dieses Projekts ist es, das CT-, MRT- und röntgenologische Erscheinungsbild von Lipohemarthrosen der Ellenbogen-, Hüft-, Knie- und Schultergelenke zu beschreiben.