Im Jahr 1887 dokumentierte George E. Goodfellow aus Tombstone, Arizona, drei Fälle, in denen Kugeln keine seidenen Kleidungsstücke durchdrungen hatten. Er beschrieb den Erschießungstod von Charlie Storms durch den Glücksspieler Luke Short. Obwohl Storms ins Herz geschossen wurde, trat „kein einziger Tropfen Blut“ aus der Wunde aus. Goodfellow stellte fest, dass die Kugel Storms zwar tatsächlich tötete, aber ein Seidentaschentuch nicht durchschlug. Das Taschentuch fing die Kugel im Wesentlichen auf, aber nicht ausreichend, um das Eindringen der Kugel in Storms zu verhindern.
Ein weiterer Fall war die Tötung von Billy Grounds durch den stellvertretenden Stadtmarschall Billy Breakenridge. Goodfellow untersuchte Grounds und stellte fest, dass zwei Schrotkörner sein mit Silberdraht besticktes mexikanisches Filzhutband durchdrungen hatten, in seinen Kopf eingedrungen waren und sich an der hinteren Schädelwand abgeflacht hatten. Ein weiteres Korn hatte zwei schwere Wollhemden und einen mit Decken gefütterten Segeltuchmantel und eine Weste durchschlagen, bevor es tief in seiner Brust zum Liegen kam. Goodfellow war jedoch fasziniert, in den Falten eines chinesischen Seidenhalstuchs um Grounds‘ Hals zwei Schrotkugeln, aber keine Löcher oder Wunden zu finden.
Er beschrieb auch eine Wunde bei Curly Bill Brocius, der durch die rechte Halsseite geschossen worden war und seine Halsschlagader nur knapp verfehlt hatte. Ein Teil seines seidenen Halstuchs wurde von der Kugel in die Wunde getragen und verhinderte eine schwerere Verletzung, aber das Tuch war unbeschädigt. Der Tombstone Epitaph berichtete: „Eine seidene Rüstung könnte die nächste Erfindung sein.“
Goodfellow schrieb einen Artikel für den Southern California Practitioner mit dem Titel „Notes on the Impenetrability of Silk to Bullets“. Er experimentierte mit Entwürfen für kugelsichere Kleidung aus mehreren Lagen Seide. Um 1900 trugen Gangster Seidenwesten im Wert von 800 Dollar, um sich zu schützen.