Die Arterienanatomie des Hodens ist wegen ihrer Bedeutung für die Hodenphysiologie sowie die Hoden- und Nierenchirurgie gut untersucht worden. Im Gegensatz zu den klassischen anatomischen Beschreibungen kann sie von den suprarenalen oder lumbalen Arterien oder einem hoch gelegenen Ursprung ausgehen, hinter der inferioren Vena cava verlaufen oder verdoppelt sein oder aus einer inferioren polaren Nierenarterie entspringen. Verschiedene Entwicklungsmuster als Variationen in Bezug auf Ursprung, Verlauf und Anzahl der Nieren- und Keimdrüsenarterien wurden berichtet und diskutiert. Diese Studie wurde an 90 spontan abgetriebenen Föten durchgeführt, die aus zwei verschiedenen Krankenhäusern in Konya stammten. Die Studie wurde an den Hoden- oder Ovarialarterien der Föten durchgeführt, die durch Eintauchen in 10 % Formalin fixiert wurden. Insgesamt wurden 180 Keimdrüsenarterien untersucht, von denen 16 (8,8 %) Abweichungen in ihrem Ursprung aufwiesen. Die Variationen der Gonadalarterienursprünge konnten in vier Typen eingeteilt werden. Die Variationen der Gonadalarterien fanden sich häufiger bei männlichen als bei weiblichen Föten und eher auf der rechten als auf der linken Seite. Aus der vorliegenden Studie geht hervor, dass diese Variationen nicht nur aus entwicklungspsychologischer Sicht oder aus Forschungsinteresse wichtig sind, sondern auch einige pathologische Zustände erklären können. Die Kenntnis dieser Variationen kann dazu beitragen, klinische Komplikationen zu vermeiden, insbesondere bei radiologischen Untersuchungen und/oder chirurgischen Eingriffen in dieser Region.

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