Der in diesem Bericht beschriebene Tierversuch wurde durchgeführt, um die Wirkung von Piracetam auf den Blutfluss im Innenohr zu untersuchen. Der Blutfluss wurde indirekt über die Wasserstoff-Clearance mit Hilfe der polarographischen Mikroanalysetechnik gemessen. Eine Gruppe von zwölf gekreuzten männlichen und weiblichen Meerschweinchen erhielt 400 mg/kg Körpergewicht Piracetam (2 ml/kg Körpergewicht kommerzieller Injektionslösung) durch intravenöse Injektion, und die Wasserstoff-Clearance wurde vor und nach Verabreichung des Studienmedikaments am runden Fenster in der Scala media an der Basis der Cochlea gemessen. Zwölf Tiere einer Kontrollgruppe erhielten anstelle des Studienmedikaments ein gleiches Volumen physiologischer Kochsalzlösung. Die H2-Clearance-Messungen wurden vor und nach der intravenösen Injektion von Kochsalzlösung durchgeführt. Die Operation und die Clearance-Messungen wurden unter Injektionsnarkose mit 2,5 mg Diazepam und 25 mg Pentobarbital-Natrium, jeweils pro kg Körpergewicht, durchgeführt. Die Meerschweinchen wurden mit Atropin (0,5 mg/kg Körpergewicht i.p.) prämediziert und nach Tracheotomie mit Pancuroniumbromid (1 mg/kg Körpergewicht i.v.) entspannt und mit einer pneumatischen Beatmungspumpe beatmet, wobei die Parameter Blutdruck, pH und Blutgase (pO2, pCO2) kontinuierlich aufgezeichnet wurden. Die Ergebnisse zeigen, dass die intravenöse Injektion von Piracetam in der oben genannten Dosis die Wasserstoff-Clearance-Prozesse an der Basis der Cochlea von 8,68 +/- 3,48 auf 5,37 +/- 2,05 Minuten Halbwertszeit beschleunigt. Dieser Effekt ist statistisch signifikant (p weniger als 0,005).(ABSTRACT TRUNCATED AT 250 WORDS)